BUND-Kreisgruppe Oberhausen
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Stellungnahme zur Diskussion um die Straßenbahnlinie 105

04. September 2019 | Energiewende, Gremienarbeit, Klimawandel, Mobilität, Stellungnahmen

Der BUND sieht in der Neuaufnahme der Diskussion um die Straßenbahnlinie 105 unter bestimmten Vorrausetzungen gute Chancen.

Stellungnahme zur Diskussion um die Straßenbahnlinie 105

Wir begrüßen, dass die Diskussion um die Straßenbahnlinie 105 wieder aufgenommen wird und die Linienführung neu überprüft werden soll.

Die Oberhausener Umwelt- und Naturschutzverbände haben sich schon 2015 für die Einführung der Linie 105 eingesetzt. Leider war die Bürgerabstimmung damals nicht erfolgreich. Jetzt soll die Planung wieder neu diskutiert werden – ist das nicht eine Missachtung des Bürgerwillens?

Wir meinen, dass es demokratisch und sinnvoll ist, eine neue Diskussion, um die Wiederaufnahme der Planung zur 105 zu führen, da es mehrere neue und triftige Gründe gibt, die zu einer neuen Bewertung und Entscheidung führen können:

1. Vor dem Bürgerentscheid gab es große Bedenken an der damaligen Linienführung und der Finanzierung der Straßenbahn. Beide Aspekte müssen bei einer Neuaufnahme der Planung offen diskutiert und die besten Lösungen gesucht werden.
Es ist ein gutes Signal, dass der Oberbürgermeister sich für eine offene Diskussion ausgesprochen hat und es ist zu wünschen, dass alle politischen Parteien diese führen.

2. Unsere aktuelle Straßenbahn ist abhängig von der Anbindung an Mülheim, weil dort die Werkstätten für den gesamten Fuhrpark liegen. In Mülheim wird nun seit einiger Zeit über die Stilllegung des Straßenbahnnetzes diskutiert. Aus diesem Grund wäre eine neue Anbindung an Essen der einzige Garant für den Erhalt der Oberhausener Straßenbahn.

3. Der Klimawandel ist angekommen, das zeigen Hitzesommer und Unwetter. Klimaschutz erfordert unser verkehrspolitisches Handeln. Das Ruhrgebiet bildet eine Agglomeration aus Städten mit vielen Pendlerbewegungen: zum Einkaufen, zur Arbeit, zu Freizeitveranstaltungen fahren wir z. B. nach Essen oder Mülheim – und viel zu oft mit dem Auto, weil der Nahverkehr keine attraktive Alternative ist. Die Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs durch eine weitere Straßenbahn zwischen Essen und Oberhausen kann dazu beitragen, den Autoverkehr und die dadurch verursachten klimaschädlichen Treibhausgasemissionen zu begrenzen.

Die Neuaufnahme der Diskussion um die Straßenbahnlinie 105 kann eine große Chance sein, die Fehler der verkehrspolitischen Diskussion von 2015 wiedergutzumachen - wenn alle politisch Verantwortlichen und die Bürgerinnen und Bürger in Oberhausen es wirklich wollen.

Der folgende Link führt zu unserer Stellungnahme zur Diskussion um die Straßenbahnlinie 105: www.lokalkompass.de/oberhausen/c-politik/bund-kreisgruppe-oberhausen-fehler-wiedergutmachen_a1200159

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