BUND-Kreisgruppe Oberhausen

Biotopschutz

Zum Erhalt des Sterkrader Waldes

"Sterki bleibt!"

Wir setzen uns für den Erhalt des Sterkrader Waldes ein, denn das Autobahnkreuz Oberhausen soll in Sterkrade dreispurig ausgebaut werden und würde große Teile des Waldes zerstören. Der Sterkrader Wald ist ein Buchen-Mischwald und mit 204 Hektar der zweitgrößte Waldbestand Oberhausens. Der Wald ist außerdem Lebensraum zahlreicher zum Teil gefährdeter Tier- und Pflanzengemeinschaften. Weiter engagieren wir uns für den Erhalt der vielen Stadtbäume, denn Bäume sind grüne Lungen der Stadt.

Sterkrader Wald

Der Wald ist ein Buchen-Mischwald und mit 204 Hektar der zweitgrößte Waldbestand Oberhausens: Buchenarten, Roteichen, Erlen, Bergahorne und Kiefern bestimmen den Baumbestand. Hundertsechzigjährige Rotbuchenbäume können dort noch bestaunt werden. Und durch die alten und hochstämmigen Bäume schlängelt sich der Handbach. Der Wald ist Lebensraum zahlreicher zum Teil gefährdeter Tier- und Pflanzengemeinschaften. Alte Bachmäander und Mergelgruben sind Laich¬gewässer für gefährdete Amphibienarten und Lebensraum zahlreicher Insektenarten. Der Sterkrader Wald ist flächendeckend als Landschaftsschutzgebiet gesichert. Eingeschlossen liegt ein 81 Hektar großer, wertvoller Torfmoos-Erlenbruchwald, der als Naturschutzgebiet besonders gesichert ist.

Offener Brief von Anwohner*innen – Einwendung gg. Bebauungsplan 674

Der folgende Brief wird hier mit Einverständnis der Verfasser*innen dokumentiert:

An den Rat der Stadt Oberhausen
Alle demokratischen Fraktionen im Rat
BUND, NABU, DUH
Lokalpresse Oberhausen
Offener Brief – Einwendung gg. Bebauungsplan 674
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Nachbarn,

mit dem Bebauungsplan 674 ergänzt durch die Bürgeranhörung, am 21.06.2021, erläuterte die Stadt Oberhausen ihre Absichten zur Entwicklung des Rehmerlandes im Stadtteil Alstaden, gelegen zw. den Straßen Brögel, Bebelstrasse und Rehmer, sowie der Bahnstrecke Duisburg – Emmerich.
Leider scheint die Planung unter dem Aspekt wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Umwelt-, Klima-, Arten- und Gesundheitsschutz veraltet und ökologisch und ökonomisch verfehlt.
1. Die Lärmbelastung in diesem Teil Alstadens ist bereits jetzt gesundheitlich bedenklich. Der Traum von Lärmschutzwänden entlang der Bahnstrecke ist nett, aber wohl nicht in der Prioritätenliste der Bahn enthalten. Auch die „geplante“ S-Bahn Haltestelle entbehrt bislang jeder Grundlage.
2. Die großen, freien Parkplatzflächen erhöhen den Lärm, da der Schallschutz durch Büsche und Bäume wegfällt.
3. Die zusätzliche Flächenversiegelung (insbesondere die Parkplätze) erhöht die innerstädtischen Temperaturen im Rehmerland um bis zu 10 Grad Celsius im Sommer im Vergleich zu einer baumbewachsenen, naturnahen Nutzung. Noch gravierender zeichnet sich dieses Bild nachts, wenn bebaute Flächen die Hitze lange speichern und abstrahlen, während Grünflächen durch Verdunstung bereits für Abkühlung sorgen.
4. Die bislang im unbebauten Bereich lebenden Tiere, wie z.B. Fledermäuse, Nutzinsekten (Wildbienen, Hummeln und Großlibellen), Vögel (Eichelhäher, Bunt- und Grünspechte, u.a.) sowie diverse weitere Säugetiere (auch die Häschen), werden unwiederbringlich vertrieben, so dass die Artenvielfalt in Oberhausen weiter sinkt…
…Im Oberhausener Lokalteil der WAZ, vom 16.02.2023 ist zu lesen, dass alle Bäume auf dem Gelände fallen sollen und dafür u.a. 69 „Parkplatzbäume“ gepflanzt werden sollen. Das ist Greenwashing, Diese Bäume können die bestehende Vegetation mit ihren teils weit über 30 Jahre alten Baumbestand nicht ersetzen!
5. Die Durchlüftung der innerstädtischen Bereiche wird durch eine zusätzliche Bebauung weiter verschlechtert.
6. Das Verkehrsaufkommen erhöht sich um den 3 bis 4 fachen Wert mit zusätzlichen Emissionen durch Parkplatzsuche und Lieferverkehr.
7. Die Notwendigkeit eines weiteren Nahversorgungszentrums scheint ebenfalls nicht gegeben, da Aldi und Netto bereits vorhanden sind und nicht nur das Bero-Zentrum gut mit Bus oder Bahn erreichbar ist. Eine zusätzliche Nahversorgung führt nicht zu einer Aufwertung des Stadtteils – eher im Gegenteil, wenn man die Auswirkungen auf Gesundheit und Leben der Anlieger betrachtet.
Das Fachjournal „The Lancet“ hat ermittelt das 2018 rund 20.200 Hitzetote in der Altersgruppe +65 in Deutschland zu beklagen waren. Damit hat Deutschland den unrühmlichen 3. Platz unter allen Ländern mit Hitzetoten erreicht. Nur China und Indien waren stärker betroffen.
Durch den Klimawandel hat sich die Zahl der deutschen Todesopfer im Vergleich zu 2014 mehr als verdoppelt.
Das Umweltbundesamt weist in Studien auf die gesundheitlichen und vor allem lebensverkürzenden Einflüsse von Lärm hin.
Zusätzlicher Lärm, erhöhte Hitze im Sommer und zusätzliche Abgase und Feinstaub wären die Folgen des neuen Bebauungsplans. Unter diesen Voraussetzungen nimmt Oberhausen das vorzeitige Ableben der Anwohner im Rehmerland mindestens billigend in Kauf.
Sind zusätzliche Steuereinnahmen für Oberhausen es wert, mit der Gesundheit der Bürger zu spielen? Wir denken NEIN!
Innovation geht anders!
Mit freundlichen Grüßen

Unterstützer*innen der Einwendung gegen die geplante Bebauung des Rehmerlandes (Bebauungsplan: 674)