Bürgerversammlung am 10.04.2024 mit dem Thema „Der Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen und die Folgen für Stadt und Menschen“
250 Teilnehmer:innen und sehr engagierte Diskussion
Wie ist der aktuelle Stand der Planungen für den Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen und welche fachlichen, verkehrs- und klimapolitischen Entwicklungen sind dabei zu berücksichtigen? Welche Auswirkungen wird die riesige Baumaßnahme beim Um- und Ausbau des Autobahnkreuzes für die angrenzenden Stadtteile Königshardt, Schmachtendorf, Alsfeld und Sterkrade bringen?
Viele Aspekte, auch in Hinblick auf andere bereits stattfindende und geplante Baumaßnahmen an umliegenden Autobahnen, Lärmschutz, Gesundheitsschutz und die Bedeutung von Klimaschutz für die Verkehrsplanung, wurden thematisiert und von den Referenten durchaus unterschiedlich dargestellt und bewertet.
Im Anschluss an die Debatte trugen sich viele Teilnehmer:innen als Erstunterzeichner für den Bürgerantrag des Bündnisses für den Erhalt des Sterkrader Waldes für eine Überprüfung und Neuplanung des geplanten Autobahnprojektes ein.
Für alle, die nicht teilnehmen konnten, kommt hier ein Link zum Videomitschnitt der Veranstaltung: "https://www.youtube-nocookie.com/embed/VBEPPFwT6FA?si=fRz0MJ1rboh_Qs2z
Heimatpreis 2023 gewonnen
2. Preis für BUND Kreisgruppe Oberhausen
"Wir sind überrascht und erfreut, dass wir den 2. Preis des Oberhausener Heimatpreises 2023 erhalten haben," sagte Cornelia Schiemanowski, Sprecherin der Kreisgruppe Oberhausen. Der 1. Preis ging an den Freundeskreis e.v. des Tiergeheges Kaisergarten und den 3. Preis erhielt die Initiative KultiA, die sich für kulturelle Angebote im Alsbachtal engagiert. Wir gratulieren allen Preisträgern.
Am Abend des 14.12.2023 fand die Preisverleihung statt. In der Laudatio durch den Kulturdezernenten der Stadt Oberhausen Apostolos Tsalastras wurde das vielseitige Engagement des BUND Oberhausen beschrieben.
Die BUND-Kreisgruppe Oberhausen
- engagiert sich seit vielen Jahren für Artenvielfalt im urbanen Raum und arbeitet mit im Bündnis Biene & Co für mehr Insektenschutz und Biodiversität in der Stadt.
- setzt sich ein für den Erhalt des Sterkrader Waldes, der ein wichtiger Teil unserer Heimat ist. Für die Anwohner in Schmachtendorf, Alsfeld, Königshardt und Holten ist er für die Naherholung unverzichtbar.
- engagiert sich für unser Klima und arbeitet mit im Arbeitskreis Klimaneutrales Oberhausen. Die Gruppe hat gemeinsam mit der VHS, dem Fraunhofer-Institut UMSICHT und der Verbraucherzentrale die Bildungsreihe "Klimahausen - Nachhaltig gut leben in Oberhausen" konzipiert.
- arbeitet mit im Naturschutzbeirat und im Trägerverein der Biologischen Station westliches Ruhrgebiet (B.S.W.R.). Gemeinsam mit dem NABU Oberhausen und der LNU werden in der Station Umwelt und Natur Oberhausen (STAUN) e.V. im Haus Ripshorst z.B. Exkursionen und naturkundliche Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene angeboten.
Waldspaziergang mit dem Landesvorsitzenden des BUND NRW im Sterkrader Wald
Die Oberhausener Kreisgruppe des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) freute sich über den Besuch des Landesvorsitzenden des BUND NRW Holger Sticht und seine Teilnahme an einem Spaziergang durch den Sterkrader Wald. Dabei wurden die vorliegenden Planungen zum Ausbau des Autobahnkreuzes erläutert und der gravierende Eingriff vor Ort verdeutlicht.
Mit einer Gesamtfläche von 204 ha ist der Sterkrader Wald der zweitgrößte Wald Oberhausens und besitzt eine hohe Bedeutung für die Region. Der Wald dient als Lebensraum für zahlreiche zum Teil gefährdete Tier- und Pflanzengemeinschaften. 11 ha dieses Waldes sollen gerodet werden – das bedeutet die Fällung von 5000 Bäumen, darunter viele ökologisch wertvolle alte Buchen!
Holger Sticht war beeindruckt von dem alten Baumbestand im Sterkrader Wald und sagte: „ Die ökologischen Wirkungen des bestehenden Ökosystems sind auf dem Hintergrund des Klimawandels und des Artenschwunds enorm und nicht einfach ersetzbar.“
Cornelia Schiemanowski vom BUND Oberhausen wies darauf hin, dass bei den bisherigen Planungen differenzierte und aktualisierte Bedarfsanalysen fehlen. Darüber hinaus müssten Alternativen zum Ausbau der Autobahn, wie z.B. Nutzung der Standspuren bei hoher Verkehrsdichte, dargestellt werden. Unberücksichtigt bleiben auch andere verkehrswirksame Maßnahmen, wie z.B. elektronische Verkehrslenkungssysteme.
Dazu sagte Holger Sticht: „Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert ein Umdenken in der Verkehrspolitik. Eine Politik, die sich auf Klimaschutz und Verkehrswende beruft, darf keine Wälder roden lassen. Das ist Verkehrspolitik von gestern. Die Bundesregierung muss endlich umdenken und ihre gesamte Verkehrsplanung an Klima- und Umweltschutz ausrichten.“ Es sei aber auch jeder gefordert, sein Mobilitätsverhalten zu hinterfragen und zu Klima- und Naturschutz beizutragen.
Zu einer möglichen Verbandsklage gegen den geplanten Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen, erläuterte Holger Sticht die Kriterien des Landesverbandes, die vom Landesverband zugrunde gelegt würden. Maßgeblich sei es, zunächst den Planfeststellungsbeschluss abzuwarten - wobei die Zeit bis dahin für vielfältige politische Formen der Einflussnahme genutzt werden sollte.
Abschließend machte Holger Sticht auf die Volksinitiative Artenvielfalt aufmerksam, die landesweit das Ziel verfolgt, stärker auf Belange von Natur- und Artenschutz aufmerksam zu machen.
Cornelia Schiemanowski dankte Holger Sticht für seinen Besuch sowie den gemeinsamen Spaziergang durch den Sterkrader Wald und ergänzte „Wir werden uns weiter für den Erhalt des Sterkrader Waldes und gegen die aktuell vorliegenden Planungen zum Ausbau des Autobahnkreuzes einsetzen und freuen uns über die Unterstützung des BUND-Landesverbandes.“